Können Träume uns bei Entscheidungen helfen?
Sind Träume nur Schäume oder haben sie tatsächlich beondere Bedeutung? Die alten Ägypter zum Beispiel sahen in den nächtlichen „Visionen“ von Schläfern Botschaften und Ratschläge der Götter, zumindest wenn der Schläfer eine Person von Bedeutung war. Die Deutung dieser heiligen Träume wurde schon vor 4000 Jahren schriftlich festgehalten.
Auch die griechischen Philosophen beschäftigten sich ausgiebig mit dem Thema.
Traumdeutung und Traumforschung existieren noch heute, wenn auch ohne die Verbindung mit Religion. Sigmund Freud war überzeugt, dass dabei nicht verarbeitete Erfahrungen aus der Kindheit zu Tage gefördert werden. Dabei verschlüsselt das Gehirn die Botschaften – wer im Traum sechs Zahlen zwischen 1 und 49 sieht, kann sich deshalb noch lange nicht darauf verlassen, groß im Lotto abzuräumen.
Traumbücher & Metapher für die Bedeutung der Träume
Inzwischen füllen Traumdeutungsbücher ganze Regale. Wasser zum Beispiel soll als Metapher für Überforderung stehen oder bedeuten können, dass es einem im Alltag an Unterstützung fehlt. Wer im Traum verfolgt wird, wird auf die Art möglicherweise auf Stress hingewiesen.
Das menschliche Gehirn leistet auch im Schlaf ganze Arbeit, um die im Wachzustand gesammelten Informationen zu verarbeiten. Vor allem in der REM-Phase, in der die Hirnströme fast so aktiv sind wie in den wachen Stunden, kommen Träume häufig vor, welcher Art sie auch sein mögen.
In unbewusstem Zustand werden auch die Informationen und Erfahrungen gespeichert und interpretiert, die später als Bauchgefühl oder Intuition bezeichnet werden. Das können positive Dinge sein – wer als Kind von der lächelnden grauhaarigen Nachbarin nach dem Sturz vom Roller aufgehoben und getröstet worden ist, wird einer ähnlich aussehenden Person leichter vertrauen als der mürrisch wirkenden Rentnerin, die an einen unangenehmen Zwischenfall erinnert.
Entscheidungshilfe - Verstand und Bauchgefühl
Das Gehirn filtert Informationen und vereinfacht sie. Bereits gemachte Erfahrungswerte können sich dann als Bauchgefühl oder Intuition vermitteln und so Entscheidungen beeinflussen. Wichtig ist jedoch, nicht ausschließlich auf Intuition zu setzen. Genauso wenig sollte allerdings auch das Bauchgefühl ignoriert werden. Vor allem, wenn es sich um Entscheidungen mit großer Tragweite handelt, sollten sowohl Gefühl wie auch Verstand zu Rate gezogen werden. Es kann zudem nicht schaden, darüber zu schlafen, selbst wenn die nächtlichen Träume keine Hilfestellung liefern sollten.
Zwar sind sich die Wissenschaftler einig, dass Intuition unbewusste Denkprozesse sind, die plötzlich ins Bewusstsein eindringen. Der Torwart „weiß“ schon vor dem Schuss, in welche Ecke der Ball geht. Der Geschäftsführer „weiß“, dass die ihm unterbreitete verführerische Idee sich als unseriös entpuppen wird. Je mehr Erfahrung man in den jeweiligen Bereichen hat, desto mehr Informationen hat das Gehirn zur Verfügung gehabt, um daraus Intuition zu gestalten. Bewusstes Wissen und gefühltes Wissen sind zwei Seiten der Medaille, die mit etwas Glück in wichtigen Dingen im Einklang stehen.